Das Innenministerium stellte heute die Unfallstatistik für das Jahr 2017 vor. Die Zahl der Unfalltoten in Brandenburg ist um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Auch die Zahl der Schwerverletzten hat zugenommen, Hauptursache sind Raserei und die Missachtung der Vorfahrt. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Rainer Genilke, sprach von einer bedauerlichen Entwicklung. „Hinter jedem einzelnen Schicksal stehen Familien und Freunde, deren Leben plötzlich und unerwartet zutiefst erschüttert wird. Der vergleichsweise sprunghafte Anstieg an Verkehrstoten ist eine äußerst traurige Entwicklung. Nirgendwo in Deutschland war im vergangenen Jahr die Gefahr größer, im Straßenverkehr zu sterben, als in Brandenburg. Das darf niemanden kalt lassen.“
Foto: Gerhard Seybert/Fotolia Genilke sieht die Landesregierung somit erneut am selbstgesteckten Ziel von weniger als 100 Verkehrstoten gescheitert. Dabei seien gerade Alkohol am Steuer und Raserei Kontrolldelikte. „Tempo 70 Schilder reichen nicht um Raserei zu unterbinden und Blitzer erkennen nicht, welcher Fahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss steht. Für eine spürbare Besserung der Situation auf Brandenburgs Straßen brauchen wir mehr echte Kontrollen in Verbindung mit einer zügigen Sanktionierung von Verstößen. Wie das angesichts der ausgedünnten Personaldecke gelingen soll, lässt der Innenminister aber offen.“ Der CDU-Verkehrsexperte forderte mehr Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und eine intensivere Präventionsarbeit. „Die Landesregierung muss deutlich mehr Leitplanken installieren und gefährliche Kurven entschärfen, daran führt kein Weg vorbei. Auch bei der Verkehrserziehung hat Brandenburg viel Luft nach oben. In der Verkehrsprävention des Landes sind sehr viele Stellen momentan gar nicht besetzt, da steht die Landesregierung in der Pflicht.“ Umso wertvoller sei die Leistung der ehrenamtlich engagierten Brandenburger einzuschätzen, die sich in der Verkehrserziehung an Schulen und der Sensibilisierung von Senioren engagieren. „Die präventive Arbeit der Ehrenamtler ist unverzichtbar. Wir danken daher allen engagierten Bürgern, die in ihrer Freizeit beispielsweise in den Verkehrswachten für mehr Sicherheit in Brandenburg sorgen.“