Der Unterrichtsausfall in Brandenburg ist auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren. Mehr als jede zehnte Unterrichtsstunde fällt zur Vertretung an. Mehr als zwei Prozent aller Pflichtstunden fallen ersatzlos aus.
Der Unterrichtsausfall stelle ein ernstes Problem an Brandenburger Schulen dar, sagte Gordon Hoffmann, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. „Wir warnen seit Jahren davor, aber die Landesregierung hat ihn erst ganz geleugnet und dann kleingeredet. Für SPD und Linke ist das beschämend, denn Schülerinnen und Schüler aus sozial schwachem Umfeld leiden besonders stark unter Ausfall. Studien belegen, dass es ihnen schwerer fällt, den Stoff zu Hause nachzuholen.“
Hoffmann forderte, die Vertretungsreserve zu verdoppeln. „Vertretungsreserve bedeutet, dass die Schulen von vornherein mehr Lehrerstunden bekommen. Wenn dann ein Lehrer krank wird, können die Schulen leichter Vertretung organisieren.“ Derzeit reiche die Reserve nur, um Lehrer zu vertreten, die monatelang krank sind. Für andere Vertretungen sei nicht vorgesorgt. „Aber auch der Vertretungspool muss aufgestockt werden. Das ist eine Art mobile Lehrerreserve, die das Ministerium an die Schulen schicken kann, wo der Ausfall gerade besonders schlimm ist“, so Hoffmann weiter. „Unsere Kinder haben ein Recht auf Bildung, und die Regierung ist in der Pflicht, den Unterricht abzusichern“, sagte Hoffmann und kündigte an: „Die Schonfrist für die neue Bildungsministerin Ernst ist vorbei. In der Landtagssitzung am kommenden Donnerstag werde ich sie zur Rede stellen und neue Konzepte einfordern.“