CDU Bad Saarow - Scharmützelsee

Jetzt heißt es, dennoch kalten Kopf bewahren.

Ich gebe zu, dass ich mir nicht vorstellen konnte, Russland würde in die Ukraine einfallen. Ich hatte den Amerikaner nicht geglaubt, die von einer nahenden Invasion gesprochen haben. Nein, ich konnte mir das einfach nicht vorstellen.
Ich habe mich leider getäuscht. Die Amerikaner hatten recht.
Nachdem ich gestern Abend die Rede von Präsident Putin gesehen und gehört habe - ich kann es anders nicht sagen - bin ich fassungslos und schockiert. Diese Philippika war von Hass, Lügen und Arroganz durchzogen.

Wer glaubt, die europäische Sicherheitsarchitektur durch eine robusten kriegerische Auseinandersetzung verändern zu wollen, der ist nicht im 21. Jahrhundert angekommen und hat nicht meine Unterstützung.

Putin hatte gelogen als er vor kurzem noch sagte, er würde seine Truppen zurückziehen. Er hatte gelogen, als er sagte, er würde nicht in die Ukraine einmarschieren. Und wer der Rede intensiv zugehört hat, macht sich keine Illusionen: Putin geht es nicht nur um die von den Separatisten beherrschte Zone, sondern es geht ihn um weit mehr. Darauf müssen wir jetzt leider gefasst sein.

Dieses Vorgehen Russlands erinnert mich in tragischer Weise an die jüngste Geschichte im Ostblock. Es ist wie ein böser Flashback. Der Einmarsch der russischen Truppen in die Tschechoslowakei, in Ungarn, aber auch die Niederschlagung des Arbeiteraufstandes in Ostdeutschland - all das wollte ich vergessen, um meinen Frieden mit der Geschichte zu machen, denn ich bin als Ostdeutscher in der friedlichen Wiedervereinigung dankbar angekommen.

Ich habe mich in Putin getäuscht.
Es heißt nun, kühlen Kopf bewahren. Auf keinen Fall sollte man das Regime durch Kauf von zusätzlichem Gas unterstützen, um damit den Krieg in der Ost-Ukraine zu finanzieren.
Es geht um die Freiheit, um das, was wir uns aufgebaut haben.

Dafür friere ich auch mal.