Friedensnobelpreis für Jesidin Nadia Murad
Die irakische Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad ist Überlebende des Völkermordes an den Jesiden. Seit dem Ende ihrer Gefangenschaft setzt sie sich für die Rettung ihres Volkes ein. Am Freitag wurde ihr der Friedensnobelpreis zuerkannt.
Als Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen hatte Nadia Murad im vergangenen Jahr vor dem Brandenburger Landtag gesprochen und dafür geworben, dass Brandenburg dem Beispiel Baden-Württembergs folge und schutzbedürftige Jesidinnen aufnehme. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Ingo Senftleben, reagierte am Freitag mit großer Freude auf die Auszeichnung Murads. „Wer Nadia Murad einmal kennengelernt und reden gehört hat, kann nur tiefsten Respekt vor dieser mutigen Frau empfinden. Sie hat schreckliche Dinge erleiden müssen und kämpft heute mit unermüdlichem Einsatz für die Überlebenden des Völkermordes an den Jesiden. Sie ist eine würdige und verdiente Preisträgerin.“Senftleben erinnerte zugleich daran, dass die Landesregierung bei der humanitären Hilfe für besonders schutzbedürftige Jesidinnen seit nunmehr fast zwei Jahren keinen Schritt vorangekommen sei. „Heute überwiegt die Freude über die Auszeichnung Murads. Aber man muss hinterfragen können, warum es die Landesregierung fast zwei Jahren nach dem Landtagsbeschluss nicht geschafft hat, jesidische Frauen und deren Kinder aufzunehmen. Wir können nur hoffen, dass der Friedensnobelpreis für Nadia Murad dafür sorgt, dass sich in Brandenburg die Uhren in Sachen humanitäre Hilfe künftig schneller drehen.“